Donnerstag, 30. April 2015

Vietnam - Phu Quoc / Ho Chi Minh City

Liebe Leserinnen & Leser,

unser kurzer Insel-Urlaub auf Phu Quoc war mehr einfach nur herrlich und sehr entspannend. Diese vietnamesische Insel, die näher an Kambodscha liegt als an Vietnam, ist noch sehr unberührt, ohne Massentourismus und somit auch noch ohne Infrastruktur. Unser kleines Resort lag mitten "in der Pampa", rund herum Kühe, Hühner, wenige einheimische Häuser und die herrliche Mango-Bucht:



Kühe spazieren über den Strand... warum auch nicht!?
Cottage-Village Resort


Grundsätzlich haben wir die Zeit mit Am-Strand-oder-am-Pool-liegen verbracht, eine Mopettour über die Insel gemacht, ein Fischerdorf und eine Perlfarm besucht und quasi jeden Abend im selben (und einzigen) Restaurant ums Eck gegessen. Sehr schön war ein Wiedersehen mit einer ganz lieben Familie aus Dänemark, die wir bereits in Hanoi im Hotel kennengelernt hatten und die hier zufällig zur selben Zeit das selbe Resort auf der Insel hatten (da ansonsten nicht viel los war, haben wir 3 Tage lang quasi gemeinsamen Familienurlaub gemacht):


Besuch einer Perlfarm


Zum Verkauf und Verzehr angebotene Seepferdchen...
Relativ tiefenentspannt war unser Urlaub vom Urlaub nach 4 Tagen dann doch vorbei und wir haben uns in das hektische, chaotische, laute, aber durchaus spannende Ho Chi Minh City / HCMC (ehem. Saigon) gestürtzt! HCMC hat neben den ca. 7 Millionen Einwohner rund 5 Millionen Mopets zu bieten, was wieder zu dem klassischen asiatischen Chaos im Straßenverkehr führt - sehr spannend! Verglichen zu Hanoi bzw. anderen vietnamesischen Städten ist HCMC bereits sehr westlich, mit allen Banken/Weltkonzernen/Hochhäusern, gepaart mit traditionell, asiatischen Flair:

Meine Favoriten - asiatische Verkabelungen!
Straßenmarkt
Reis, Reis, mehr Reis!
Financial Tower

Unsere vietnamesischen Freunde aus HCMC

Altes Postamt
Rathaus
Für 40 Jahre Unabhängigkeit am 30.4. ist alles schön dekoriert & geschmückt
Verrücktes Nachtleben / Straßenleben
Als Pflichtprogramm eines jeden Vietnamaufenthaltes zählt ein Besuch im Kriegsmuseum in HCMC, denn auch dieses Land hat eine durch Kriege und Verluste geprägte Vergangenheit. Hierzu nur ein Foto, das anhand von Zahlen die Schrecken dieser Zeit verdeutlichen soll (Vergleich 2. WK & Vietnamkrieg):


Nach diesem Besuch haben wir zusätzlich noch einen Ausflug zu den berühmten Cu Chi Tunnels gemacht, um zu erfahren, wie es möglich war, dass die Vietnamesen doch noch gegen die USA gewinnen konnten. Aufgrund unglaublichen Erfindertums & Hirn und Dank des Starken Überlebenswillens der Vietnamesen, war es den USA unmöglich diese zu besiegen.

Die Vietnamesen haben (beginnend in 1948) ein unterirrdisches, 200 KM langes Tunnelsystem um den Ort Cu-Chi gebaut. In diesen Tunnels haben bis zum Ende des Krieges in 1975 rd. 10.000 (oder mehr) Vietnamesen gelebt. Sie haben dort Schulen, Küchen, Wohnhöhlen, Krankenstationen, einfach eine komplette Stadt unterirrdisch, verteilt auf 3 Ebenen gebaut:


Während die USA an der Oberfläche das Entlaubungsmittel / Gift "Agent-Orange" versprüht haben, (weswegen heute noch zahlreiche behinderte und entstellte Kinder auf die Welt kommen), haben die Vietnamesen den Krieg mit Köpfchen für sich entscheiden können.

Warum konnten die Männer der US-Army nicht in die Tunnels? Weil sie zu groß waren! Nachfolgendes Bild zeigt einen Tunneleingang. Dieser wurde speziell für westliche Touristen vergrößert, da auch wir zu groß für die originalen Tunnels sind. Der originale Eingang hat nur ca. die Hälfte dieser Größe (Vietnamesen sind generell kleiner und während des Krieges waren alle unterernährt und sehr schmal!)

Und Tschüss... Der Eingang war von Außen nicht erkennbar!
Spezielle Fallen für die Amerikaner
Vor dem Original-Eingang - links und rechts könnte man in die Tunnels gehen/kriechen, aber ich bin eindeutig zu groß!
Luftlöcher, die alle 10-15 Meter errichtet wurden, so dass die Menschen unter der Erde tatsächlich leben & atmen konnten
Dieser Touristen-Tunnel ist 90cm hoch und 70cm breit - im Gegensatz zum Originaltunnel mit einer Höhe von 70cm und Breite von 50cm!
Es gab sogar ein Lazarett unter der Erde. Alles (auch Kranke & Verwundete) wurde von 2 Menschen per Hängematte durch die Tunnels zur Krankenstations-Höhle getragen/gezogen.
Es gab auch Küchen - der durchs Kochen entstehende Dampf/Rauch wurde durch mehrere "Rauchlöcher" abgegeben und immer nur tagsüber. So konnten die Amerikaner nicht sehen wo sich die Menschen befanden.
Dieser unglaublich spannende Besuch der Cu-Chi Tunnels zeigt, dass der Mensch mit genügend Willen zu durchaus gigantischen Leistungen fähig ist! Die Vietnamesen haben hier etwas Großartiges erschaffen und mittlerweile kommen unzählige US-Veteranen zurück in den Vietnam um sich diese Tunnels anzusehen und um zu verstehen, was damals passiert ist.

Unsere Zeit in Vietnam ist mittlerweile um. Wir haben wieder vieles gesehen, gelernt und zahlreiche liebe Menschen kennengelernt. Es geht nun weiter nach Thailand, wo sogar die Vietnamesen selbst sagen, dass die Menschen dort freundlicher und ehrlicher sind... Wir sind also gespannt!

Alles Liebe & bis bald,

V & R

Dienstag, 21. April 2015

Vietnam - Hué / Hoi An / Nha Trang

Liebe Familie, liebe Freunde,

nun ist wieder etwas Zeit vergangen und so einiges "passiert". Unsere Reise von Ninh Binh nach Hué in die alte Kaiserstadt hat ja per Nachtzug im Schlafabteil stattgefunden und war sogar ziemlich angenehm.

In Hué angekommen, hat uns allerdings das schlechte Wetter von Nord-Vietnam wieder eingeholt. Zusätzlich dazu war diese achso-tolle Kaiserstadt nur halb so toll (wenn überhaupt) und viel mehr als das, hat das kleine Städtchen nicht zu bieten:




Um auch ja alle vietnamesischen Verkehrsmittel auszuprobieren, haben wir für die Strecke von Hué nach Hoi An (Dauer ca. 4 Stunden) einen "Nachtbus" gewählt, auch wenn die Fahrt tagsüber war.  Das spannende an diesem Bus waren die "Sitze" bzw. die Liegen - 3 Doppelstock-Reihen mit Liegesitzen! Ich bin mir nicht sicher, ob es in westlichen Ländern dafür jemals eine Sicherheitsgenehmigung geben würde:


In Hoi An angekommen, hat endlich wieder die Sonne gescheint und auch unabhängig vom Wetter, ist das ein ganz entzückender (Touristen-)Ort, an dem man es durchaus ein paar Tage aushalten kann:





Neben den zahlreichen Schneidern in der Stadt, die René für kleines Geld gleich 3 Anzüge und 3 Hemden binnen 24 Stunden inkl. 2 Anproben maßgeschneidert haben, gibt es noch unser "Stammlokal", das wir 4 Mal innerhalb von 4 Tagen besucht haben. Dabei handelt es sich um den Sandwichladen (der gleichzeitig das Wohnzimmer der Familie ist) der 83-jährigen Madam Khanh, die sich selbst als Banh Mi (=Sandwich)-Queen bezeichnet:



Neben Essen und Schneider-Besuchen haben wir die Zeit in Hoi An u.a. mit einer tollen Radtour durch Reisfelder und kleine Dörfer, sowie mit einer Mopettour in die nahegelegene Stadt Da Nang verbracht:

Reis...

Palmen-Mangroven


Orientieren mit Hilfe von Stadtplan und GPS am Handy

Fischerboote
Lady-Buddah
Marbel-Mountains



Speziell die Mopettour war ganz spannend, da es für uns beide die erste Mopet-Fahrt unseres Lebens war - und dann gleich mitten in Asien, na bravo! Aber wir haben recht schnell erkannt und verstanden, wie der Hase hier so läuft und uns dementsprechend angepasst: hupen - hupen - hupen & einfach mitten durchfahren!

Hoi An war der Ort zahlreicher "Erstlings-Erfahrungen". Dazu gehört auch ein Besuch eines vietnamesischen Männerfrisörs in unglaublich tollem "Studio":


Nachdem René umgerechnet nur € 4,- für den Haarschnitt bezahlt hat, musste er zwar nochmal zur Korrektur hin und zuhause selbst noch ein 3. Mal nachschneiden, aber dann hat's gepasst :) Das mit der Kommunikation ist halt ein bisschen schwer gewesen, aber Gott sei Dank gab es im Frisörladen genügend Bilder auf die mal zeigen konnte!

Nach einer echt schönen Zeit Hoi An, ging unsere Reise mit dem Zug (diesmal tasgsüber und für 11 Stunden!!) weiter nach Nha Trang. Dieser Ort kann unserer Meinung auch als "Lignano oder Mallorca der Russen" bezeichnet werden. Wenn es im restlichen Land mit der englischen Sprache zur Verständigung schon recht schwierig ist, so sprechen dich die Vietnamesen in Nha Trang wenigstens gleich auf russisch an (Speisekarten & Reklameschilder sind ebenfalls mehr auf russisch als auf englisch!). Dieses "ganz spezielle Flair" dieser Stadt machen u.a. auch die zahlreichen Perlen- und Krokodilleder-Geschäfte aus...
Strand von Nha Trang

Wir haben erfahren, dass Russland mit Vietnam seit ca. 3 Jahren ein Abkommen hat, dass die Russen kein Visa mehr benötigen (ca. € 70,- pro Person). Zusätzlich gibt es Direktflüge aus 5 russischen Städten nach Nha Trang, einer der Hauptbadeorte in Vietnam - das erklärt dann auch die leichte Überflutung dieser Stadt. Da wir, Gott sei Dank, in der Nebensaison hier waren, war es nicht ganz so dramatisch, und auch hier haben wir die Zeit für ein paar Touren & Ausflüge genutzt.

Die Mopettouren zu den angeprisenen Wasserfällen (25km von der Stadt entfernt) war nicht ganz so klasse, da der empfohlene "Highway" erst zu geschätzen 10% fertig gestellt war und wir uns die Schotterstraße mit sämtlichen Schwerverkehr teilen mussten:


Nachdem wir für diese 25km ca. 1,5 Stunden mit dem Mopet benötigt haben, hatten wir dann doch etwas größere Erwartungen an diese Wasserfälle. Leider hat das dort dann eher so ausgesehen - nachdem wir noch ca. 30 Minuten dieser tollen Beschilderung gefolgt sind:


Der "Wasserfall"...
Ein bisschen frustiert und ziemlich eingestaubt waren wir dann doch froh, wieder "zuhause" im Hotel zu sein, denn wenn dich alle 10 Sekunden ein anderer LKW anhupt ist das nicht so klasse (und dann mit ziemlicher Geschwindigkeit an deinem Mopet vorbei rast) :)

Aber dafür war der nächste Tag dann umso besser. Hier haben wir nämlich einen Tauch- bzw. Schnorchelausflug zu den umliegenden Inseln inkl. Korallenriff gemacht, was wirklich sehr schön war:


Chinesische Wächter der Vogel-Nester (1 Kg Vogelnest ist mehr Wert als 1 Kg Silver!)
Tauchen...
... und schnorcheln!
Sicherlich das Highligh dieses Nha Trang Aufenthaltes war das Treffen mit Emmanuel, dem kanadischen Ausstauschstudenten, der mit René "damals" gemeinsam in Prag studiert hat. Erstes Wiedersehen nach ca. 10 Jahren!


In diesem Sinne geht unsere Reise heute weiter nach Saigon von wo aus es gleich morgen für ein paar Tage zum Entspannen auf die Insel Phu Quoc geht. Für dieses letzte Drittel des Landes (von Nha Trang nach Ho Chi Minh) haben wir uns dann doch für einen Flug entschieden - vorallem da dieser € 26,- pro Person (anstelle der ca. € 30,- Zugticket für eine 10-Stundenfahrt) kostet...

Alles Liebe und bis bald,

V & R